Ein Gartentraum für die Tagesstätte Wehlistraße

Autismus ist vor allem durch die besondere Art der Wahrnehmung definiert. Das heißt, dass die Sinne anders „funktionieren“, bzw. die Verarbeitung der Sinneseindrücke. Das Besondere an der Wahrnehmung von Menschen im Autismus-Spektrum ist, dass sie Sinnes-Reize anders filtern und verarbeiten als neurotypische Personen. Diese sensorische Empfindlichkeit, die sich als Über-, aber auch als Unterempfindlichkeit äußert, kann das Leben und das Erleben um einiges schwieriger machen. Vor allem im oft hektischen städtischen Umfeld, in der Enge überfüllter Straßen- oder U-Bahnen, im blinkenden Lichtermeer der Stadt.

Raum und Ruhe bietet die Natur. Darum ist uns der große Grünbereich der Tagesstätte Wehlistraße so wichtig. Hier können unsere Klient*innen sich selbst und ihre Umgebung in ihrem eigenen Rhythmus erleben. Ob in der Hängematte oder beim Schaukeln, bei der Gartenarbeit oder beim Beobachten der Tiere, die sich hier in unserem Garten niederlassen

Im Konzept von Rainman´s Home werden prozesshafte Geschehen und laufende Adaptierungen einbezogen. Ausgehend von den Grundlagen, die wir schon vor Jahren genannt haben, entwickeln wir unsere Ansätze und Angebote für Menschen im Autismusspektrum dynamisch weiter. Tagesstruktur hat Beschäftigung als Schwerpunkt, aber die Angebote unterscheiden sich wesentlich von jener Form der Arbeit, wie wir sie am ersten Arbeitsmarkt sehen, und sie unterscheiden sich auch untereinander. Wir adaptieren die eigenen Konzepte ständig und suchen laufend nach wertvollen Ergänzungen. Alles, was Menschen im Autismus-Spektrum hilft, im sozialen Umfeld bestehen zu können, ist auch für andere gut.

Ein zeitgemäßer Ansatz
ist es, der Bedeutung von Naturerlebnissen Rechnung zu tragen. Die Tagesstätte Wehlistraße bietet vielfältige Möglichkeiten, die wir nach und nach nützen. Mehr als tausend Quadratmeter Grünfläche und alter Baumbestand sind die Grundlage. Dieser Raum soll erfüllt werden. Ein eigenes Konzept wird von uns entwickelt, das unsere Aktivitäten diesbezüglich leiten soll: Hören, Sehen, Riechen, Atmen und dergleichen sind der Ausgangspunkt. Gezielte Impulse und die Schaffung bestimmte Situationen sollen die Wahrnehmung und das Hinwenden nach außen fördern.

Beschäftigung ist ein Aspekt, aber auch bewusste Entspannung, angeleitete Meditation und das Hinführen zu gesteuerten Sinneswahrnehmungen sehen wir als wertvolle Eröffnung von Wegen zur Deeskalation und Stabilisierung des persönlichen Befindens. Schwerpunkte des „Gartenwohlfühlprojekts“: Ruhemöglichkeiten in Hängematten rund um einen mächtigen Baum; mit der Seele baumeln, Wippen und Schwingen, ein Körpergefühl erleben dürfen, das vielleicht manche als Tick bekämpfen würden. Hier soll es erlaubt und so integriert, kanalisiert und sensibel gestaltet werden.

Wasser als Sinnesoase
Ganz klein und somit ungefährlich wird es in einer Ecke des Gartens unter einer Trauerweide einladen zu beobachten und zu genießen; zusätzlich wird es ein sich entwickelnder Lebensraum werden. Pflanzen, Blumen, Sträucher – sie sollen stellenweise wie ein ungeordneter Wildwuchs erscheinen – bieten Platz für Insekten und allerlei Getier. Ergänzend dazu werden die neuen „Insektenhotels“ der Holzwerkstätte aufgestellt.  Ein Geräteschuppen, eher ein kleines Schrebergartenhaus, soll Platz für Maschinen und Werkzeuge bieten, aber auch für Liegestühle. Wasser wollen wir in den Garten leiten, aber nicht nur für das Gemüse, sondern auch für eine Dusche.

Neben Hochbeeten soll in weiterer Zukunft auch ein kleines Glashaus aufgestellt werden. Der gesamte Garten soll zu einem Wohlfühlbereich entwickelt werden mit vielfältigen Möglichkeiten: Arbeiten, Riechen, Hören und Beobachten – alles bewusst und gezielt. Indirekt wollen wir ein wesentliches Ziel erreichen: Zur Ruhe kommen, um Medikamente zu reduzieren, Entgleisungen zu verhindern, um gewappnet zu sein für ein Leben in einer oft lauten und überfordernden gesellschaftlichen Realität.

Viele Menschen im Autismus-Spektrum leiden sehr unter der ständigen Reizüberflutung, die sie als Folge ihrer Wahrnehmung erleben. Unter anderem soll die pädagogische Arbeit durch die beschriebene, naturnahe und sinneszentrierte Weise Ziele erreichen, die neurotypischen Menschen gar nicht bewusst sind. Nicht allein die Arbeit am ersten Arbeitsmarkt hat ihren Wert, auch Angebote, die Menschen mit gravierenden speziellen Bedürfnissen einen Platz in der Gesellschaft eröffnen, sind von Wert, denn sie ersparen viel Leid, Einsamkeit und Frustration. Die Liste der Wünsche ist lang, nicht alles kann sofort umgesetzt werden. Wieder werden wir einen langen Wag beginnen. Die ersten Schritte sind aber schon getan.

Einen Rasenmäher erhielten wir schon im Vorjahr gespendet und das Gartenhaus ist dank der persönlichen Initiative von Mag.ª Katharina Rauhs bereits finanziert. Jetzt fehlen für unseren „Gartentraum Wehlistraße“ noch weitere Ergänzungen wie Hängematten, Schaukeln, Hochbeete, ein Gewächshaus, ein Biotop und eine Dusche undundund. Für die 1. Ausbaustufe rechnen wir mit Kosten von € 20.000. Dürfen wir auf Ihre Hilfe zählen?

Mit Ihrer Spende für den „Gartentraum Wehlistraße“
können wir die nötigen Anschaffungen tätigen und ein abwechslungsreiches Beschäftigungsangebot für Menschen mit Autismus in unseren Tagesstätten
aufrechterhalten und ausbauen.

Spendenkonto Rainman’s Home: Volksbank Niederösterreich AG, IBAN AT944715030720060000
BIC VBOEATWWNOM
KENNWORT: GARTENTRAUM

PS: Ob mit 15 oder 25 Euro oder sogar mehr, mit jeder Spende kommen wir dem Ziel ein Stückchen näher. DANKE!

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