Große Pläne, Übergangslösungen und ein Schlüssel
Zu Jahresbeginn 2021 war vieles ungewiss. Die Auflagen, um die Gesundheit unserer Klient*innen und Mitarbeiter*innen zu schützen, hatten oberste Priorität und stellten uns täglich vor neue Aufgaben. Doch es gab auch Gutes: Endlich hielten wir den Schlüssel für unseren dritten Standort in der Hand.
Bevor wir jedoch einziehen können, war und ist noch einiges zu tun. Die Küche muss renoviert werden, die Sanitäranlagen müssen saniert und auch die anderen Räume eingerichtet werden. Gleichzeitig hatten wir für die vorübergehende „Dislozierte Tagesstätte“, die wegen der zunehmenden Anzahl von Klient*innen und wegen des physischen Distanzgebotes benötigt wurde, einige Anschaffungen zu tätigen.
All das kostete Zeit und Geld. Darum haben wir Sie um Hilfe gebeten, damit wir auch in diesen schwierigen Zeiten unser Angebot für Menschen mit Autismus aufrechterhalten und erweitern können. Denn der Bedarf an Betreuungsplätzen ist groß, viele Betroffene und Ihre Familien warten schon lange auf einen geeigneten Betreuungsplatz. Die Übergangslösung in Form einer „Dislozierten Tagesstätte“ war eine kurzfristige Rettung.
Endlich: Aufbau unserer dritten Tagesstätte
Für all jene, die auf einen Betreuungsplatz warten, bedeutet der Aufbau unserer dritten Tagesstätte Wehlistraße große Hoffnung und Freude. Dass wir einen hohen Anteil der Kosten selbst tragen müssen, ist allerdings eine Herausforderung für unser knappes Budget. Jetzt explodieren die Kosten geradezu und unerwartete Baumängel verzögern die Umsetzung. Zusätzlich erschwert uns die zögerliche Haltung von Wiener Wohnen die Umsetzung des Projekts.
Unser Spendenaufruf im Juni galt der Kücheneinrichtung und dem Garten, aber auch der Ausstattung der Funktionsräume. Wir benötigen einen Keramik-Brennofen und Geräte für die Holzwerkstatt, die hier entstehen soll. Jetzt aber geht es darum, das Projekt überhaupt zu bewältigen. Allein werden wir das kaum schaffen! Mit Ihren Spenden hoffen wir, das Projekt baldmöglich wie geplant umsetzen zu können.
Leider türmen sich immer neue Hindernisse auf und erschweren uns die Umsetzung des großen Projekts. Unglaubliche Verzögerungen bei der Bearbeitung und die allgemeine Verteuerung auf dem Bausektor schaffen von Monat zu Monat eine bedrückendere Lage. Vor allem sind die Vorgehensweise und die Haltung von Wiener Wohnen äußerst fragwürdig!
Wir haben Anfang des Jahres bei Wiener Wohnen den Mietvertrag für das Objekt in 1020 Wien, Wehlistraße 18ei2/9/R01 abgeschlossen. Es dauerte bis Juni, bis wir endlich den unterschriebenen Einreichplan erhielten. Es wurde eine Mietzinsbefreiung bis September gewährt. Als wir die ersten Abbrucharbeiten vornehmen konnten, trat massive Feuchtigkeit im Untergeschoß zu Tage. Ein umfassendes Gutachten liegt auf. Unsere Erwartungen sind nun, dass die festgestellten Baumängel von Wiener Wohnen zu beheben sind. Ich habe daher angefragt, die Miete auszusetzen, bis die Maßnahmen abgeschlossen sind. Von Seiten von Wiener Wohnen erhielten wir zwar keine Gesprächsangebote und die Übernahme der Sanierungsarbeiten wurden größtenteils abgelehnt, aber seit Oktober Vorschreibungen von monatlich 4.965,20. Wir haben daher angesucht, dass die Behebung der Mängel zügig in Angriff genommen wird und wir vom Mietzins für die Dauer der Bauarbeiten befreit werden. Leider hat Wiener Wohnen bis heute nicht mit den Baumaßnahmen begonnen. Auch liegt uns bis dato keine schriftliche Stellungnahme vor.
Zudem treten weitere Mängel auf. Es scheint aber unmöglich zu sein, in einen direkten Kontakt mit den Verantwortlichen und Entscheidungsbefugten zu treten. Wir werden dieses Projekt zum Wohle der betroffenen Menschen schon irgendwie verwirklichen können, aber dass wir dabei mit derartigen Schwierigkeiten und Unverständnis konfrontiert werden, hatten wir nicht erwartet. Offensichtlich müssen wir rechtliche Schritte einleiten!
Aktuelle Informationen über den Fortschritt der Sanierungsarbeiten in der Wehlistraße und über die Reaktionen von Wiener Wohnen finden Sie auf unserer Homepage unter www.rainman.at/NEWS
ABIS – Aufblühen im Steinbruch
Während die Preise und damit die Kosten für die Sanierung unserer dritten Tagesstätte stetig steigen, haben wir doch auch gute Nachrichten für Sie: Dank unermüdlichem Einsatz der Familie Piller und aller Beteiligten geht das Projekt ABIS mit großen Schritten voran und die Idee vom naturnahen „Aufblühen im Steinbruch“ nimmt immer mehr Gestalt an.
Aber auch hier kommen noch Kosten auf uns zu, obwohl schon viel erreicht wurde. Tische und Stühle für die Aufenthaltsräume erhielten wir als Sachspende. Einige Couchen zum Ausruhen, Regale und Kästen und vor allem die Einrichtung und Ausstattung der Küche haben wir noch zu schaffen. Eben alles, was für eine gut ausgestattete Tagestruktur nötig ist und dafür, dass sich unsere Klient*innen sicher und zuhause fühlen.
Die Baufortschritte sind gewaltig und erste Bilder der Innenräume sind vorhanden. Das Gesamtbild wirkt sehr zeitgemäß und ist von beeindruckender Klarheit. Vor kurzem haben wir die Küche bei der Tischlerei Ehebruster, mit der wir seit vielen Jahren bestens zusammenarbeiten, bestellt. Auch die Pläne für die Nutzung als „Dislozierte Tagesstätte“ werden immer deutlicher: Wir werden Bustransporte aus den Tagesstätten mit der Firma Blaguss organisieren und die neuen Räume nahezu täglich nutzen. Es wird keine gleichbleibende Gruppe aufgebaut, sondern den bestehenden Gruppen steht die Erweiterung des Angebotes jeweils an bestimmten Wochentagen zur Verfügung. Das Gesamtkonzept der „Mobilen Tagesstruktur“ wird Schritt für Schritt entwickelt. Spannend ist es auf alle Fälle!
Weil wir das nur mit Ihrer Unterstützung schaffen, haben wir nochmals um Hilfe gebeten. Denn nur mit Ihren Spenden können wir die leeren Räume schon bald mit Leben füllen und den lang gehegten Traum unserer Klient*innen wahr werden lassen. Danke, dass Sie uns bei diesem besonderen Projekt unterstützen. Sie öffnen unseren Klient*innen die Tür in eine Welt voller neuer Eindrücke, Erlebnisse und Aktivitäten.
Mit Ihrer Hilfe wird es möglich, dass Menschen mit Autismus in einer Tagesstruktur inmitten unberührter Natur aufblühen können. DANKE!
Aktuelle Bilder über die Baufortschritte des ABIS – Aufblühen im Steinbruch finden Sie im FOTOALBUM „Unsere grüne Oase ABIS“