Die Merkmale sind charakteristisch, manifestieren sich bereits vor dem 30. Lebensmonat – auch wenn sie oft erst wesentlich später erkannt werden – und umfassen folgende Auffälligkeiten, wobei drei signifikante Gebiete besonders zu beachten sind.

1. Das Verhalten in der Gesellschaft und im Umgang mit anderen Menschen, besonders die Weise der Kontaktaufnahme, ist zu beobachten.

2. Die Entwicklung der Sprache

3. Die Neigung zu Ritualen, Stereotypien und verschiedenen Auffälligkeiten in der Motorik (Fächeln der Hände, Zehenspitzengang, lang andauerndes Schaukeln des Körpers …)

    • Kein Blickkontakt (Wegschauen oder leerer Blick)
    • Kontaktschwierigkeiten zu Mitmenschen, auch zu Eltern, in seltenen Fällen Ablehnung von Zärtlichkeiten und Zuwendungen
    • Mangelhaft ausgebildete optische und akustische Sinnestätigkeit, Unansprechbarkeit bis hin zum Verdacht auf Gehörlosigkeit, auffälliges Schmerzempfinden (Un- oder Überempfindlichkeit); Kinder scheinen oft in „ihrer“ Welt zu versinken
    • Deutliche Sprachauffälligkeiten: – Echolalie: Das zuletzt Gehörte wird ohne eigentliche Reaktionen nachgesagt
      – Schwierigkeiten bei der „ICH“-Findung: Das Kind spricht häufig von sich nicht als ICH. Es sagt „DU gehst jetzt ins Bad“ statt „ICH gehe jetzt ins Bad“.
      – Oftmaliges Erzählen der gleichen Inhalte, häufig ohne direkten Bezug zur eben erlebten Situation
    • Fehlende Nachahmungsfähigkeit: Das Kind bemüht sich nicht, Dinge zu tun, die Eltern tun. Das Verhalten oder die Tätigkeiten anderer Menschen werden nicht nachgeahmt. Es fehlt auch das Rollenspiel: Das Kind schlüpft nicht in andere Rollen; es spielt nicht Räuber, König, Cowboy usw.
    • Stereotype Spielgewohnheiten, stundenlanges rhythmisches Klopfen, Baumeln, Drehen von Gegenständen
    • Großer Widerstand gegen Veränderungen. Das gilt für den Wechsel der Kleidung genauso wie für Abwechslung im Menüplan.
    • Auffällige Überaktivität, ständiges Hin- und Herlaufen, Fächeln der Hände
    • Stimmungslabilität, Lachausbrüche oder Schreianfälle
    • Kein Erkennen von realen Gefahren (Auto, tiefes Wasser)
    • Benützen der Hände oder des Körpers seiner Eltern wie einen Gegenstand, um oft egozentrische Wünsche durchzusetzen
    • Aber auch herausragende Fähigkeiten auf bestimmten Gebieten

Zu beachten ist, dass keineswegs alle diese Merkmale bei jedem Autisten auftreten.