Eltern eines autistischen Kindes merken nur in den seltensten Fällen von Anfang an, dass ihr Kind autistisch ist. Autismus kann auch zusammen mit anderen Störungen auftreten, wodurch manchmal schon bei der Geburt die Behinderung des Kindes deutlich wird. Vielfach aber sehen autistische Babys völlig gesund aus, ja oft sogar besonders „lieb“. Rund um den 30. Lebensmonat aber werden Auffälligkeiten deutlich. Diese Kinder verhalten sich im Umgang mit anderen Kindern eigenartig und ihre Sprachentwicklung weist fast immer merkbare Besonderheiten auf. Sie wollen keine Veränderungen, zeigen häufig rigorose Essgewohnheiten und lieben sich wiederholende Tätigkeiten. Oft verwenden sie ihr Spielzeug auf eine andere Art als Gleichaltrige, zum Beispiel drehen sie gerne Räder oder beschäftigen sich nur mit einem Teil des Ganzen. Rituale und Stereotypien engen ihr Leben ein.
Wenn sich der Verdacht auf Autismus aufdrängt, kann durch bestimmte Verfahren von Medizinern oder klinischen Psychologen die Diagnose Autismus gestellt werden. Diese Diagnose hilft den Eltern am Beginn ihres schweren Weges erst, wenn sie versuchen, sie als Möglichkeit anzunehmen, das anfangs so fremd erscheinende Wesen ihres Kindes zu verstehen. Die Verstehensdiagnose kann den Eltern Wege eröffnen, in die Welt ihres Kindes vorzudringen und jene Strukturen zu erfahren, die diese kennzeichnen. Die Menschen an der Seite eines autistischen Kindes können über die enge Liebe zu diesem Kind Wege eröffnen. Sie werden auch die wichtigsten Therapeuten sein. Schließlich werden sie erkennen, dass ein autistisches Kind das eigene Leben zwar völlig „umkrempelt“, es aber trotzdem lebenswert und voller Hoffnung verlaufen kann. Beratungsgespräche, Seminare und Fachliteratur helfen den Eltern, die nötige Expertise zu erwerben.