Leicht hat es jetzt niemand

Wir alle durchleben fordernde Zeiten. Bis jetzt haben wir aber alle pädagogischen Herausforderungen sehr gut bewältigt. Die Tagesstätten laufen noch immer unter dem Aspekt „Notbetrieb“. Wie bekannt, haben wir aber stets die Tagesstruktur offen gehalten. Laufend müssen wir jedoch Adaptierungen vornehmen. Die offiziellen Weisungen und Mitteilungen sind zu beachten und die Einhaltung der Schutzbedingungen ist wesentlich.

Sie können sich vorstellen, vor welchen Herausforderungen alle im Behindertenbereich standen und stehen! Von Normalbetrieb kann erst dann gesprochen werden, wenn auch von offizieller Seite dies so bezeichnet wird und entsprechende Bedingungen wieder gelten. Aus diesen Gründen können wir derzeit auch keinen neuen Termin für die Generalversammlung bekannt geben. Wir sehen uns nicht in der Lage, bis zum Herbst irgendeine Veranstaltung gesetzeskonform durchzuführen. So musste auch die Buchung für die Projektwoche der Gruppe aus der Semperstraße in Tirol storniert werden und auch die Hofvernissage, die für den 4. Juni geplant war, konnte es nicht geben. Auch den beliebten Ausflug zum Neusiedler See mussten wir heuer absagen. Derzeit sind Fahrten auf Ausflugsschiffen nicht erlaubt und vor allem aus finanzieller Sicht können wir uns solche Ausgaben zurzeit auch nicht leisten.

Bis jetzt gelang es, das Virus vor der Tür zu halten. Gemeinsam mit den LeiterInnen der Tagesstätten haben wir ein besonderes Sicherheits-Konzept entwickelt. Nur die Mitarbeiterinnen und die Klientinnen betreten die Tagesstätte. Keine betriebsfremde Person darf in die Räumlichkeiten, auch die Eltern und Begleitpersonen nicht. Sofort beim Betreten erfolgt die erste Desinfektion. Danach wird eine Temperaturkontrolle durchgeführt und das Ergebnis protokolliert, sodann noch einmal Händewaschen und neuerliche Desinfektion.

Während des Tages gibt es zusätzlich zu bestimmten Zeitpunkten Flächendesinfektion, fallweise auch anlassbezogen. Wir verbrauchen eine ganze Menge an entsprechenden Mitteln. Da danken wir ganz besonders dem Team des Einsatzstabes S4 der Berufsrettung Wien, der in der MA 70 angesiedelt ist. Kompetent und freundlich wird geholfen. Wenn es auch eine gewisse Anlaufzeit benötigte, nun sind wir relativ gut mit kritischen Mitteln versorgt. Generell können wir aber sagen, aus den Erfahrungen der „Vogelgrippe“ hatten wir gelernt und waren von Beginn an für die Anfangsphase gut gerüstet. Kontaktlose Fieberthermometer waren besonders schwer zu finden. Aber selbst das ist uns aus eigener Kraft gelungen. Wir danken allen, die mitgeholfen haben und weiterhin mithelfen, diese besonderen Schwierigkeiten zu überstehen. Einen herzlichen Dank auch den Eltern, Familien und den MitarbeiterInnen in den Wohneinrichtungen. Sie schauen besonders auf ihre Kinder und Schützlinge.

Die meisten KlientInnen im sogenannten Vollbetreuten Wohnen blieben in den Wohngemeinschaften des jeweiligen Trägervereins, aber nicht alle. Der Betreuungsaufwand in unseren Tagestätten hat sich deutlich erhöht. Die Errichtung der dritten Tagesstätte scheint näher gerückt zu sein. Derzeit laufen konkrete Gespräche.

Die Krise hat aber auch Positives sichtbar gemacht, die Wirkung nach innen war da am bestechendsten. Alle Mitarbeiterinnen identifizierten sich noch mehr mit unseren Anliegen und konnten unsere Anstrengungen miterleben, den Betrieb am Laufen und Rainman’s Home am Leben zu erhalten. Der zweite auffällige Aspekt war die rasche Bearbeitung unserer Zahlungsaufforderungen durch die zuständige Dame beim FSW, nachdem wir erst nach mehreren Fehlversuchen erkannt haben, in welcher Form man die Übermittlung tatsächlich verlangt. Allerdings bezieht sich das nur auf relativ kleine Beträge in Folge der geringen Zahl der Anwesenheitstage. Gott sei Dank ist vom AMS die erste Kurzarbeitszahlung für unsere MitarbeiterInnen eingegangen.

Und so langsam können wir auch wieder „Fahrt aufnehmen!“ Ein kurzes Update finden Sie HIER

 

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