„Céad Míle Fáilte“ oder „Hunderttausend Willkommen“, so werden Gäste in Irland begrüßt.
AsIAm, eine bedeutende Autismus-Organisation in Irland, ist stolz, im September 2025 den 14. Autism Europe-Kongress in Dublin ausgerichtet zu haben. Diese Organisation, die von jungen Autist*innen gegründet wurde, verfolgt die Vision eines Irlands und Europas, in dem alle Autist*innen so akzeptiert werden, wie sie sind – gleichberechtigt, wertgeschätzt und respektiert. Kern dieser Vision ist, dass Autist*innen in allen Bereichen der Gesellschaft gleiche Chancen haben und eine hohe Lebensqualität auch für Menschen im Autismus-Spektrum erreicht werden kann.
AsIAm ist überzeugt, dass der integrative Ansatz der Organisation und die Durchführung des Kongresses die Messlatte für ähnliche Veranstaltungen – und darüber hinaus – in der Zukunft höher legen wird. Dublin erlebten wir als eine lebendige, moderne Stadt, die in der Förderung von Inklusion, Akzeptanz und Barrierefreiheit für Autist*innen eine Vorreiterrolle einnehmen möchte. Die Stadt hat sich kürzlich verpflichtet, in Zusammenarbeit mit AsIAm die weltweit erste anerkannte autismusfreundliche Hauptstadt zu werden.
Rainman’s Home nimmt seit vielen Jahren an den Kongressen teil; immer wieder bieten sich dabei Gelegenheiten, bekannte Weggefährten zu treffen und sich auszutauschen. Immer deutlicher wird die Rolle, die jene Menschen bei Autism Europe übernehmen, die in der Lage sind, sich selbst bestens zu vertreten. Sehr viele von ihnen erhielten die Diagnose erst nach langen Jahren. Dadurch richtet sich das Augenmerk aber immer mehr auf diese Gruppe und die Menschen im Spektrum, die massive Unterstützung benötigen, geraten ins Hintertreffen.
Wir bei Rainman’s Home verstehen uns auch als Anwälte der schwer betroffenen Autist*innen und deren Eltern, die an der Seite ihrer Kinder stehen. Immer klarer wird die Einsicht, dass es unmöglich ist Autismus zu heilen, also in die besondere Art der Wahrnehmung einzugreifen. Man spricht von neurotypischen und neurodiversen Menschen. Unterschiedliche Gehirnstrukturen führen zu unterschiedlicher Reizverarbeitung und folglich zu unterschiedlicher Wahrnehmung. Fördern ist immer gut, Überforderung führt jedoch in die falsche Richtung. Mit Gewalt und Zwang lässt sich nichts erreichen. Aber strukturiertes Vorgehen und eine wohlwollende Begleitung erweisen sich auf Dauer als hilfreich. Es gibt aus heutiger Sicht kein Medikament, mit dem Autismus „geheilt“ werden kann. Umso wichtiger ist es, zu einem Leben zu kommen, das Sinn macht und lebenswert ist. Rainman’s Home bemüht sich daher, besonders den Ansatz der Wertschätzung und der „gelassenen Begleitung“ zu entwickeln.
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