Ein Weihnachtswunder im Frühling
Jedes Jahr beim Weihnachtsbasar kramte ich unsere kleine transportable Anlage hervor, um im „Hauptraum“ der Tagesstätte in der Semperstraße die Eröffnung vorzunehmen, Scheckübergaben zu inszenieren oder allgemeine Informationen durchzusagen. Aber wer konnte das alles auch wirklich hören? Nur jene, die auch tatsächlich im Raum anwesend waren, ein paar Meter daneben – nichts, im ersten Stock – erst recht nichts! Ziemlich frustrierend; heuer war mir klar: Es reicht! Ich nahm Kontakt mit echten Profis auf und – ein rettender Engel erschien! Es klingt wie ein Weihnachtsmärchen, aber ich kann bezeugen, es war so.
Der Engel erklärte uns, welche Lösung in Frage käme, denn natürlich war meine Sorge, dass alles auch leistbar sein müsste, „Es wird schon gehen“, meinte der Engel im besten Österreichisch. Dann das Weihnachtswunder: Die Anlage wird sein Geschenk sein, ein Zeichen der Dankbarkeit, denn erst kurz davor war er Opa eines gesunden Enkerls geworden. Im Frühjahr war es dann soweit: Das Wunder geschah! Die Anlage steht, die Lautsprecher sind montiert. Danke, vielen Dank! Schutzengerl bleiben oft anonym. Das will auch unser edler Spender. An jenem Tag, als die Geräte erstmals im Probebetrieb liefen, strahlte ich wie ein Kind unter dem Christbaum. Telefonisch dankte ich. Der Engel aber bedankte sich bei mir! Weil meine Freude so echt und groß war. Er dankte für das Geschenk, das ich ihm gemachte hätte, es war genau sein Geburtstag, meine Freude und Dankbarkeit sein Geschenk.
Sachen gibt`s, die klingen wie ein kleines Wunder. Vergelt’s Gott, sagen da die Leute im Mostviertel.